Sehr gute Einschätzung, würde ich größtenteils so teilen.
Allerdings denke ich, dass mit einem (halbwegs) gut gemachten Programm auf einer guten Frequenz (wenn z.B. in Hamburg es weitere Bewerber auf die 103,6 gegeben hätte und diese den Zuschlag bekommen hätten) was nicht zu sehr in Richtung Sparte geht, durchaus noch etwas reißen könnte als Privater Anbieter.
Das hat die Umwidmung von HR und SWR (zum Vorteil You FM, HR Info, Dasding) ganz klar in der MA abgebildet.
Gute Freuqnenz=Reichweite=Hörer=Quote=Erfolg. So einfach ist die Rechnung.
Ich könnte mir vorstellen dass ein RadioB2 oder SUNSHINE LIVE (tagsüber auch viel Mainstreampop und Chartmusik) auf 103,6 MHz viele Hörer gebracht hätte. Dass die Rockantenne keinen Erfolg hat auf dem Hamburger Markt (der von BOB dominiert wird und der Massengeschmack eher in anderen Genres orientiert ist) war zu erwarten. Eine Rockantenne auf 98,7 Feldberg oder 103,0 Bielefeld wäre allerdings ein großer Erfolg gewesen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Daran wird allerdings scheitern, dass es solche Sahnestücken meist gar nicht erst in die Ausschreibung schaffen, und wenn, dann diese sowieso an den jahrzehntelangen Inhaber gehen. Sowas wie die Nicht-Vergabe an Energy in HH traut man sich eine Nummer größer im Kilowatt-Bereich nicht.
Diese Kleinstsender wie Rostock sind aber weder für ein Nischenprogramm wie Jazzradio (weil kaum finanzierbar) noch für einen bestehenden Anbieter als DAB-Promofrequenz sinnvoll. Radio BOB oder Klassikradio wird deshalb nicht mehr oder weniger auf DAB gehört ob sie dort auf UKW senden oder nicht.
https://medienanstalt-mv.de/aktuelles/a ... stock.htmlInteressant dieser Passus:
"Die MMV strebt auf mittlere Sicht einen Übergang von der analogen zur digitalen Verbreitung an. Es wird daher keine Gewähr für das Fortbestehen des analogen Übertragungsweges im Zuweisungszeitraum übernommen."
Heißt: Nach 2 Jahren kann plötzlich unter der fadenscheinigen Begründung "Digitalisierung" Ende Gelände sein wenn das Programm unerwartet gut sein solllte und bei den Hörern Anerkennung findet. Hieße dann womöglich auch: Das Aus für den Veranstalter, da es in MV weder landesweite private DAB-Programmveranstalter gibt geschweige denn überhaupt einen eigenen landesweiten Multiplex.
Satz 1 auch ganz nett: Wie passt denn das zur DAB-Politik der beiden Landesweiten?
Muss ich unter "mittlerer Sicht" 5, 10, 15, 20 oder gar 25 Jahre verstehen?
Mindestens genauso spannend:
"Die MMV behält sich ausdrücklich die Aufhebung dieser Ausschreibung vor."
Die Frequenz kann also (wie soviele andere auch) wieder in der Schublade verschwinden
a) wenn es keinen Bewerber gibt
b) wenn es nur einen Bewerber gibt, z.B. Radio BOB und dieser den Medienwächtern nicht "schmeckt"
c) wenn es mehrere Bewerber gibt und man keinen als "würdig" befindet, die Kriterien der Ausschreibung zu erfüllen.
Mit "vielfalt" ist die Ausschreibung ja denkbar schwammig formuliert, leicht einzuhalten und wie gemacht für Sender wie Krix FM, Radio Moin, Power Radio usw. Aber können und wollen die auch?
Vielleicht findet sich ja gar keiner der die Schrottfrequenz haben will. Oder alle Bewerber werden abgelehnt weil "die Vielfalt des Hörfunkangebots in Mecklenburg-Vorpommern" laut Medienwächter nicht bereichert wird.
Möglich wäre auch eine Bewerbung der örtlichen Programme Antenne MV oder (eher) Ostseewelle mit einem ihrer Spartenkanäle/Webchannels für deutsche Musik oder 90er Hits.
Das würde ich noch am ehesten befürworten, weil daduch Arbeitsplätze in der Region gesichert und erhalten werden und man kein großes unternehmerisches Risiko eingeht (Kosten nur Sendermiete).
Was bringen dem Land MV solche Stationen wie SSL, B2, Jazzradio oder Paradiso die zu 100 % in Berlin entstehen und keine einzige sozialversicherungspflichtige Stelle im Land schaffen??? Die werden nur gerne zugelassen damit die Frequenz mit irgendeinem Kram belegt ist, Hauptsache nichts was Antenne oder Ostseewelle gefährlich werden kann! 
Und bloß nichts Eigenes aus dem Land! Der Mehrwert für den Hörer ist gleich null. Erst Recht, wenn Teddy und B2 im 2. Bundesmux auftauchen!