Wolle hat geschrieben:
@Dipol, ich glaube Du siehst das ein wenig verbissen. Hier handelt es sich schließlich im weiteren Sinne um eine Hobby-Bastelei. Ich bin auch der Meinung, das sich die Konstruktion negativ auf die Antenneneigenschaften insgesamt auswirken sollte.
Als Angehöriger der aussterbenden RFT-Gilde habe ich zu Analogzeiten gelernt, dass lange UHF-Antennen mit Unterzugbügen (auch in DVB-T-Zeiten) nur auf die Mastspitze oder einen Ausleger gehören, damit der Mast nicht durch die Elemente läuft und die Empfangseigenschaften beeinträchtigt. Daran halte ich mich auch jedenfalls bei DVB-T2-DX-Empfang und deshalb schwanke ich beim Anblick dieser 4 Elemente-Doppelantenne ganz unverbissen und locker zwischen Schmunzeln und Kopfschütteln.
Nordlicht2 hat geschrieben:
Eine Zusammenschaltung zweier Antennen unterschiedlicher Ausrichtung ist nicht so einfach wie die zweier Antennen gleicher Richtung. Man kann pauschal sagen, was die eine Richtung empfaengt strahlt die andere Richtung gleich wieder ab.
Du denkst zu eindimensional, auch bei dem Exotenkonstrukt wirkt der Dipol nicht nur als Empfänger. Bei zwei primitiv mit Zweifachverteiler zusammengeschalteten Antennen wird die Abstrahlung immerhin um die Verteilerentkopplung von ~20 dB reduziert.
Nordlicht2 hat geschrieben:
Dazu kommen noch die Phasenverschiebungen. Entweder man entkoppelt beide Antennen vollstaendig, was aber wieder Daempfungsverluste mit sich bringt oder besser, man nutzt 2 Vorverstaerker und schaltet dann dahinter ueber Richtkoppler zusammen, dessen Verluste dann egal sind, wobei die Phasenverschiebung aber trotzdem bleibt, wenn nicht auch Sperrfilter zum Einsatz kommen.
Klingt gerade so, als wären die Laufzeitunterschiede durch Reflexionen bei einem vertikalen Dipol mit Rundempfangscharakterristik oder dem zur Diskussion stehenden Konstrukt nicht vorhanden. Eine frequenzselektive Zusammenschaltung über Weichen, wie sie für analoge TV-Signale zur Vermeidung von Geisterbildern nötig war, hat sich erledigt. Ohne Reflexionen wäre im ausgedünnten DVB-T2-Sendernetz mancherorts kein terrestrischer TV-Empfang mehr möglich.
Nordlicht2 hat geschrieben:
Ich bleibe bei mir jedenfalls bei der Fernantennenumschaltung durch DVB-T Relais. Die wohl verlustfreieste 'Zusammenschaltung' zweier Richtungen.
Von wegen verlustfrei, auch Master-Slave-Schalter haben eine Durchgangsdämpfung und brauchen überdies eine Steuerspannung. Vergleiche doch mal die Dämpfung mit der einer Lambda/4-Trafoschaltung. Wenn ich Zeit habe kopiere ich aus alten KATHREIN-Katalogen die Daten des alten EFA-Bausteins für UKW.